Pünktlich zu seinem 60. Geburtstag erscheint in der Ventil-Verlag-Reihe »Ausgewählte Songtexte« eine Ausgabe mit 100 Songtexten von Bernd Begemann: »Gib mir eine zwölfte Chance«. »Ich bin besessen davon, ein Beobachter zu sein« sagte er einmal über sich selbst und so sind seine Texte präzise Beobachtungen des bundesdeutschen Alltags. Begemann schafft es in den wenigen für einen Liedtext zur Verfügung stehenden Zeilen ein ebenso präzises wie mitfühlendes, erklärendes und vor allem unterhaltsames Bild der Gesellschaft zu erschaffen.
Seine Songs könnten und sollten Hits und/oder Volkslieder sein, sie sind es aber nicht. »Meine Aufgabe ist es Literatur zu schaffen, nicht meine Kundschaft zu maximieren« so Begemann einmal gegenüber dem Spiegel. Höchste Zeit also für vorliegende Textsammlung und eine eventuelle Maximierung der Kundschaft. Zusätzlich zu den Songtexten enthält das Buch Anmerkungen und Erläuterungen des Autors zu jedem Liedtext und eine Einführung.
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»Bernd Begemann hat keinen Blues und Soul, Bernd Begemann IST Blues und Soul. Alles zwischen Liebe und Krieg nimmt Begemann wahr und schreibt darüber seine Lieder. Solange dieser Mann singt und auftritt, ist die Welt noch nicht im Geringsten verloren. Vielleicht aber etwas ungerecht. Hört Bernd!«
– Thees Uhlmann
»Bernd Begemann sah ich das erste Mal 1993 auf einem Konzert in der Hamburger Zinnschmelze, bei dem mir mein neu gewonnener Freund Jan Müller seinen Schulkumpan Arne Zank vorstellte. Weinend vor Glück und angetrunken lief ich an diesem Abend nach Hause in meine Wohnung nahe dem Einkaufszentrum Hamburger Straße – Bernd Begemanns Lieder schwirrten mir im Kopf herum. Sie handelten von Hochspannungsmasten und Autokinos und nahmen mich mit in ein Land, das ich zu kennen glaubte, aber bis zu diesem Zeitpunkt nicht verstanden hatte.«
– Dirk von Lowtzow
»Wenn ich Bernd auf der Bühne sehe, bin ich immer so wahnsinnig abgelenkt von seinem Charisma. Endlich kann ich mir mal in Ruhe alle Texte anschauen!«
– Judith Holofernes